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Heart of Camp Tag 10


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Bine und ich sitzen im Zug zurück nach Barcelona - bzw. bald schon Richtung Valencia. Das Montserrat Gebirge wird von der Morgensonne angeleuchtet und wir können gar nicht so richtig glauben, dass die Zeit schon vorbei ist. Aber ein paar Gedanken möchten wir noch mit euch teilen. 10 Tage Herat of Camp - das klingt wie unendlich viel Zeit. Aber das ist es nicht - gerade nicht mit einer Gruppe von Menschen, die ihr mögt, die sich viel zu erzählen hat und mit der ihr an einen Ort fahrt, den ihr entdecken und vielleicht auch ein bisschen… “erlernen” möchtet, wie Calafou. Bine würde sich deshalb das nächste mal konkreter überlegen, was sie genau machen - und am Ende der Zeit erreicht haben möchte. Wäre sie wieder in Calafou könnte das ein Projekt sein, das eng mit dem Ort verknüpft ist. Etwas, das sich in die hacktivistische Umgebung einfügt, die Ressourcen vorort nutzt und zum Aufbau des Ortes beiträgt, eine Solardusche installieren zum Beispiel.

Jenny hat sich diesmal eher von eigenen Projekten verabschiedet und versucht, sich mehr anleiten zu lassen. Deshalb die Datacamp-Kurse, und das hat gut geklappt. Python kommt ihr immer mehr wie eine Sprache vor, deren Grammatik sich langsam erschließt. Dafür brauchte sie die Zeit - und auch den Austausch darüber mit Bine, Mino und Nico. Und es hätte noch mehr sein können. Wie nach Stechlin stellt sich nämlich die Frage - wie gehts weiter mit dem Lernen im Alltag? Einerseits fühlt sich das zweite Heart of Camp langsam an wie der Wunsch, der zu Stechlin geführt hat. Einmal das Gefühl bekommen, die großen Anfangshürden im Programmierenlernen zu nehmen, die unterschiedlichen “Werkzeuge” zu kennen und anzuwenden. Mit der Python-Gruppe hat sie jetzt viel vor. Und das ist der zweite Punkt: Lernen im Alltag. Die Python-Gruppe bei der Heart of Code gibt es weiter, es ist der Versuch, das Lernen zu verstetigen. Aber diese Möglichkeiten, einer neuen Fähigkeit soviel Zeit zu widmen, dass sie zu einem anwendbaren Werkzeug wird, haben so viele Menschen nicht. Wir hatten sehr das Gefühl, ein Privileg zu genießen: Zeit, Geld, gemeinsame Begeisterung für das Programmieren und überhaupt, Gemeinschaft. Fortbildungen, finden wir, müssten viel niedrigschwelliger sein, gefördert und vereinbar mit der Arbeitszeit. Das wäre ein großer Schritt in Richtung digitale Souveränität - nicht nur für die, die sowieso schon affin sind. Oder damit Geld verdienen.

Wir freuen uns sehr auf unser nächstes Heart of Camp - wenn ihr Ideen habt, Orte kennt, wo all das hinpasst, was ihr bisher gelesen habt, dann verratet es uns gern oder sagt Bescheid, wenn ihr mitkommen wollt. Berliner:innen können uns Donnerstags im Baumschiff besuchen, oder jeden zweiten Dienstag zur Python-Gruppe .. oder der Gruppe, die ihr mögt. Wir haben ein paar :)

Herzliche Grüße aus Katalonien und bis bald Eure Nico, Mino, Bine und Jenny für die Heart of Code


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